NATALIE GRAEF

Die Fotografie ist meine Leidenschaft und in ihr habe ich mein Lebenselixier gefunden. In der Fotografie lebe ich meine künstlerische Ader aus und nutze die Möglichkeit mich zu entfalten. Mir ist die emotionale Bindung zum Geschehen vor der Kamera wichtig und mein emotionaler und persönlicher Zugang entscheidet darüber, ob es ein besonderer Augenblick ist, den es lohnt einzufangen und festzuhalten. Mein Ziel ist es etwas sichtbar zu machen was man sonst vielleicht nicht wahrgenommen hätte.

wag’n bietjie

Zürich, 2022

„Wag ’n bietjie“ heißt auf Afrikaans „warte kurz“ – ein Moment des Innehaltens, in dem Vergangenheit und Zukunft sich berühren. In diesem Zwischenraum fragt Natalie Gräf nach Heimat: Was bleibt, wenn Orte sich verändern, und wo wohnen Zugehörigkeit und Erinnerung? Der Impuls zur Serie entstand 2020 aus Heimweh; das Fotografieren wurde zum Halt und zur Sprache. 

Gräf arbeitet mit Dingen, die sie aus Namibia mitgebracht hat: Alltagsobjekte, die auf namibischem Sand stehen; Briefmarken werden zum Bildgrund. Später kamen persönliche Archivfotos hinzu. Die Arrangements sind Stillleben und Selbstvergewisserungen zugleich – Texturen, Gerüche, Klänge werden sichtbar und rufen Zugehörigkeit auf. Entstanden in der Schweiz, sprechen die Bilder von Distanz und innerer Nähe.

Die Essenz dieser Reise: Heimat ist weniger ein Ort als ein innerer Kompass – etwas, das wir mitnehmen, wohin wir gehen. „Wag ’n Bietjie“ lädt ein, kurz anzuhalten, hinzuschauen und die eigene Idee von Heimat neu zu befragen.